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Baldur´s Gate – Dark Alliance I & II

Ihr habt mal wieder richtig Lust auf ein mitreißendes Hack´n´Slay, die Klassiker aus dem Hause Blizzard kennt ihr aber in- und auswendig? Ihr mögt das Universum von „Dungeons and Dragons“ und wollt einen unkomplizierten Abstecher in die Fantasywelt der „Forgotten Realms“ wagen, ohne dass euch dabei erschlagende Regelwerke um die Ohren gehauen werden? Dann ist „Dark Alliance“ (DA) genau das Richtige für euch.

baldurs-gate-dark-alliance-2-2014211205346_1-KopieDas klassische „Baldur´s Gate“ verbindet man mit tiefgründigen Spielmechaniken und fast unendlichen Charakterbögen und -fähigkeiten. Die Auswahl an Rassen, Klassen, Fähigkeiten und Attributen setzte schließlich seinerzeit neue Maßstäbe. Bei „DA“ ist das anders. Vor Beginn des Abenteuers kann man hier lediglich aus einem von drei vorgefertigten Charakteren wählen. Dies sind der Bogenschütze Vahn, Arianna, die Elfenmagierin und Kromlech, der axtschwingende Zwerg. Nach seiner Ankunft in der Stadt „Baldurs Tor“ wird unser Held hinterrücks niedergeschlagen und ausgeraubt. Nachdem er in der örtlichen Schenke wieder zu sich kommt, beschließt er, die hinterhältigen Schurken zu finden. Dabei gerät unser Alter-Ego immer tiefer in eine Korruptions- und Verschwörungsgeschichte, bis er schließlich einer Geheimorganisation, der „Dunklen Allianz“, auf die Schliche kommt. Was alles dahintersteckt und wie weit die Stränge der tatsächlichen Marionettenspieler reichen, muss der Protagonist aufdecken.

baldurs_gate_dark_alliance-1u8rk-KopieSo simpel die Story ist, so einfach gestaltet sich auch das Gameplay. Man drischt mit den Aktionstasten auf seine Gegner ein, gewinnt an Erfahrung, erfüllt Quests und sammelt reichlich Loot (Beutestücke, die gefallene Gegner zurücklassen). Und genau diese simple Spielmechanik macht den Reiz von „DA“ aus. Muss man sich zu Beginn noch um den Rattenbefall im Keller der Schenke kümmern, gesellen sich später kleine Gobblins zu den Widersachern hinzu, nachher Banditen, Monster und sogar Dämonen. Der Schwierigkeitsgrad steigt schön konstant und man findet schier unendlich viele neue Ausrüstungsgegenstände. Die Dialoge mit den NPCs (nicht spielbare Charaktere) sind toll synchronisiert und die Umgebungen reichen von Kellern über Ruinen, Höhlen, Wäldern und Wüsten bis hin zu Schneelandschaften. In seiner Einfachheit bietet das Spiel also massig Abwechslung und ein suchterzeugendes Kernsystem.

Und das Allerbeste an allem: Man kann die Spielwelt zu zweit erkunden.

games-186-KopieBesonders auf technischer Ebene überzeugt „DA“ in Sachen Grafik und stimmigen Sounds, vor allem die Playstation-2-Version glänzt im direkten Systemvergleich. Alleine die Wassereffekte gehörten ihrerzeit zu dem Besten, was man bis dahin sah. Die frei schwenkbare Kamera und der mehrstufige Zoom erlauben eine perfekte Übersicht auf das Geschehen, das Gameplay ist sehr griffig und auf das Nötigste reduziert. Und das Allerbeste an allem: Man kann die Spielwelt zu zweit erkunden. Das hebt den Spaßfaktor nochmal in ganz andere Sphären. Vor allem die Kombination aus Fern- und Nahkämpfer kann mit der nötigen Absprache gutes Teamwork und so ein starkes Erfolgsgefühl erzeugen.

Und wenn ihr „Baldur´s Gate: Dark Alliance“ durch habt, braucht ihr nicht traurig zu sein. Es gibt nämlich einen ebenso guten zweiten Teil. Dieser wurde sogar von der Kultschmiede „Black Isle Studios“ selbst entwickelt, die Spiele wie das originale „Baldur´s Gate“, „Fallout“ oder „Icewind Dale“ hervorbrachten. Dieses Mal kann man aus fünf vorgefertigten Charakteren auswählen, die sogar eigene Missionen mit sich bringen. Insgesamt wurden die Spieldauer und der Umfang im Vergleich zum Erstling erhöht. Ansonsten bleibt alles beim Alten, und das ist eine sehr gute Sache. Auch der Zwei-Spieler-Koop bleibt erhalten, und die Story knüpft direkt an den Vorgänger an, wird sogar etwas aufwendiger erzählt und gewinnt an Wichtigkeit. Auch grafisch konnte die Messlatte noch etwas höher gelegt werden. Der Nachfolger erschien indes nur auf der Playstation 2 und der Xbox.

ss_0a6db4318a647664372b00f3fa687721754f0d2e.1920x1080-KopieUnd wenn euch diese beiden Software-Perlen noch immer nicht reichen: Die „Snowblind Studios“ entwickelten auch die beiden „Champions of Norrath“-Spiele, welche ausschließlich für die PS2 erschienen, und fast schon als inoffizielle Nachfolger angesehen werden könnten. Diese spielen allerdings im EverQuest-Universum, passen spielerisch und visuell aber vollends zu „Dark Alliance“. Wohl alleine deswegen, weil auch hier die hauseigene Engine zum Einsatz kam.

143138-baldur-s-gate-dark-alliance-playstation-2-front-cover-KopieEs gibt allerdings auch einen offiziellen dritten Teil der „Dark Alliance“-Reihe aus dem Jahr 2021. Dieses Werk aus dem Hause „Tuque Games“ kann aber leider überhaupt nicht überzeugen und macht einen halbgaren und unfertigen Eindruck, also Finger weg! An die Originale kommt man mit etwas Glück recht günstig ran, das erste „DA“ gibt es sogar in etwas aufgehübschter Version für PS4, XboxOne und Switch zu erwerben für 29,99 Euro. 

Text: Daniel Paulus

Genre: Action-Rollenspiel // Studio: Snowblind Studios/Black Isle Studios // Systeme: PS2, Xbox, GameCube, GBA, Windows

Philippe Reuter