David Lama war ein Wunderkind. Ein Sportkletterer, der Geschichte geschrieben hat und dort starb, wo er sich am wohlsten fühlte. In den Bergen. Nun vereint ein Buch sämtliche Texte, die er über sein Leben und seine Projekte geschrieben hat. Ein beeindruckendes Vermächtnis.
„Mein Name ist David Lama. Meine Freunde nennen mich Fuzzy. Ich bin 20 Jahre alt. Ich kann klettern. Nichts auf der Welt macht mir mehr Spaß.“ Mit diesen (sehr) einfachen Sätzen beginnt das Buch „High“. David Lamas Jugendwerk, das die ersten Jahre seiner Karriere als Sportkletterer zum Thema hat und in dem überdeutlich klar wird, wie laut der junge Mann den Ruf der Berge wahrnimmt. Schon als kleines Kind macht das Gehen ihn glücklich.
David Lama – der Familienname beruht auf der Tatsache, dass der Großvater väterlicherseits ein buddhistischer Mönch war – geht in Tirol zwar ganz normal in den Kindergarten, aber wenn das Wetter schön ist, meldet seine Mutter Claudia ihn einfach ab, und die beiden sind in den Bergen unterwegs. Den Himalaya sieht er zum ersten Mal mit drei Jahren, als seine Eltern in Nepal die Familie des Vaters besuchen. Rinzi ist in seiner Heimat ein Sherpa gewesen. Er kommt aus einem Bauerndorf auf 2.700 Meter Höhe. Um dorthin zu gelangen, fährt man von Kathmandu einen Tag mit dem Bus, dann geht man drei Tage zu Fuß. Kein Wunder, dass auch der Sohn gut zu Fuß ist.
Dokumentationen sind ein Teil des Profikletterns. Früher schossen die Kletterer ihre Bilder selbst. David Lamas Projekte wurden von Red Bull unterstützt.
Zu Hause in Götzens wird die Unterseite des Esstischs zu David Lamas Boulderwand, die Garageneinfahrt zur Nordwand. Mit neun Jahren gewinnt der Junge die inoffizielle Österreichische Meisterschaft in der Kinderklasse sowie sechs weitere Wettbewerbe. 2004 räumt er bei den Jugendeuropacups und –weltmeisterschaften ab und sichert sich auch den Sieg in der Gesamtwertung. Als 15-Jähriger erhält er die Sondergenehmigung, in den Weltcup einzusteigen, und wird Zweiter. Im gleichen Jahr sichert er sich den Europameistertitel und den ersten Platz beim Boulder-Weltcup.