Boxen im 4/4-Takt
Antriebstechnisch baut Subaru ausnahmslos Boxermotoren. Ein Prinzip, das die meisten Zeitgenossen eher vom VW Käfer und vom Porsche 911 her kennen. Seit letztem Jahr auch nur noch als Benziner, denn vom Diesel hat man sich wohl oder übel verabschiedet. Da der hauseigene Dieselmotor in die Jahre gekommen war und der Selbstzünder in Europa und anderswo sowieso ein sehr heikles Thema geworden ist, entschloss man sich schließlich gegen eine kostenintensive Neuentwicklung und schicke ihn kurzerhand aufs Altenteil.
Der Boxermotor arbeitet mit um 180 Grad versetzten, gegenläufigen Kolben. Er ist sehr vibrationsarm, schnell ansprechend und leichtgängig. Konstruktionsbedingt baut der Motor sehr flach und kann so tiefer in ein Chassis eingebaut werden, was durch einen tieferen Schwerpunkt der Stabilität und folglich der Straßenlage zugutekommt. Bis dato hat Subaru über 19 Millionen dieser Boxermotoren gebaut! Mit einer durchschnittlichen Laufleistung von 300.000 bis 400.000 Kilometer wurde darüber hinaus die extreme Standfestigkeit des Subaru-Boxermotors über die Jahre hinweg mehr als deutlich untermauert. Ein kleiner, konstruktionsbedingter Wermutstropfen ist sein im Vergleich zum Reihenmotor um bis zu zehn Prozent höherer Benzinverbrauch. Zur Auswahl stehen Aggregate mit 1,6, 2,0 oder 2,5 Liter Hubraum, allesamt Vierzylinder mit Mehrpunkteinspritzung.
Alle Modelle der Marke sind allradgetrieben, mit Ausnahme des BRZ, dem kleinen Sportler der Familie, der zwar in Zusammenarbeit mit Toyota entstand, aber in beiden Fällen (sowohl als Subaru BRZ als auch Toyota GT86) bei Subaru vom Band läuft. Bei dem „Symmetrical All Wheel Drive“ genannten Prinzip sind alle Hauptkomponenten, vom Motor über das Getriebe und den Achsenantrieb, bis zum hinteren Differenzial, in einer Linie angeordnet, also völlig symmetrisch. Das ergibt einen gleichmäßigen Antriebsfluss, der frei ist von störenden Einwirkungen, und eine ausgeglichene Gewichtsverteilung und ein neutrales Fahrverhalten garantiert.
Die Kraftübertragung erfolgt bei allen Modellen über das hauseigene Automatikgetriebe. Dieses stufenlose CVT-Getriebe (das steht für „Continuously Variable Transmission“) gewährleistet einen kontinuierlichen Antrieb ohne jeglichen Gangwechsel. Hier scheiden sich dann die Geister, denn sportlich ambitionierte Fahrer vermissen oft das Gefühl nachvollziehbarer Gangwechsel, während Otto Normalverbraucher sich eher mit dem stetig surrenden, einer Vespa ähnelnden Vorwärtsdrang abfinden können. Auf jeden Fall hat man in allen Lebenslagen die richtige Übersetzung. In der Theorie zumindest.
Durch die gekonnte Kombination von Allradantrieb und CVT-Getriebe sind alle Modelle der Marke auch optimal für den Hängerbetrieb ausgelegt, ob das ein kleiner Anhänger mit Heckenschnitt, ein Wohnwagen oder gar ein Pferdetransport ist, die Subarus haben auch auf matschigem oder verschneitem Untergrund stets Traktion. Dies konnten wir ausgiebig bei den Testfahrten in Finnland überprüfen. Mit einem Impreza über nicht befestigte, mit 30 cm Schnee bedeckte Waldwege fuhren wir ganz ohne Schweißausbrüche, mit dem XV, Outlander und Forester dann über vereiste und verschneite Buckelpisten: alles ein Kinderspiel. Da die Sicherheit, ob passiv oder aktiv, bei Subaru an vorderster Stelle steht, bleibt diesbezüglich kaum ein Wunsch offen. Das angestrebte Ziel des Herstellers ist es nach eigenen Angaben, bis 2020 zur weltweit sichersten Automarke zu werden. (Anm. d. Red.: Wir sehen schon jetzt wie sich die Zornesadern der Entrüstung in den Volvo-Hälsen aufblähen).