Die Freilichtausstellung „Approches ardennaises“ vereint Stahlgebilde von Catherine Lhoir und Werner Bitzigeio mit Holzskulpturen von Gérard Claude, der sich erstmals an monumentale Arbeiten herangewagt hat.
Dem Förster sei gedankt. „Wann hien am Bësch Holz fënnt, dat fir mech a Fro kënnt, bréngt hien et laanscht“, so Gérard Claude. Es kommt aber auch vor, dass der in Bettel bei Vianden lebende Künstler bei seinen Waldspaziergängen auf umliegende Baumstämme aufmerksam wird, die sich für eine über zwei Meter hohe Skulptur eignen. Oft hat er Glück, und die Besitzer überlassen ihm das für ihn wertvolle Rohmaterial. Ansonsten sucht er weiter.
Früher sammelte er Federn, Tierschädel, Steine und kleine Hölzer, aus denen er skelettähnliche Wandobjekte zauberte. Dann verliebte er sich in Fotografie und brachte Palmenblätter oder faulende Tomaten zum Leuchten. Heute beschäftigt sich der 58-jährige Kunstlehrer am liebsten mit Holz. Für kleinere Skulpturen benutzt er Nussholz, für größere frisches Eichenholz. Weil es im Nachhinein weniger „arbeitet“ und somit die Gefahr von Rissen ausgeschlossen ist.
Die Skulpturen in Wiltz sind eigens für die Ausstellung entstanden. Dass Gérard Claude gern das Genre wechselt und auch innerhalb eines Genres ständig nach neuen Herausforderungen sucht, ist zum Teil auf seine Angst vor Routine zurückzuführen. „Ech wëll mech net selwer kopéieren.“ Zudem wäre es bedeutend spannender, sich nicht permanent mit denselben künstlerischen Fragen auseinanderzusetzen. Die Malerei hat er zwar schon vor langem und endgültig aufgegeben, aber mit der Kamera mag er weiterhin experimentieren.