Roter Ausstieg
Von den Anhängern ihrer Gewerkschaft gab es donnernden Applaus. OGBL-Präsidentin Nora Back erklärte nach dem Ausstieg aus den „reinen Index-Tripartite-Verhandlungen“ gegenüber dem Tageblatt: „Wir stehen zu unseren Werten.“ Das bedeute: keine Unterschrift unter einen Sozialabbau. Die Gerüchte, dass der OGBL eine Entschädigung für Jahresgehälter bis zu 160.000 Euro gefordert hätte, seien nicht wahr. Der Index ist für die größte Gewerkschaft des Landes aber nach wie vor eine rote Linie, die es nicht ohne Zugeständnis zu überschreiten gilt. Zwar wollte niemand gleich von einem Scheitern des luxemburgischen Sozialmodells sprechen. Aber Premierminister Xavier Bettel (DP) sagte, er hätte so etwas „in der Geschichte der Tripartite noch nie gesehen“. Dass der OGBL im Gegensatz zu den Arbeitgebern und den beiden anderen Gewerkschaften LCGB und CGFP gegen die nationale Solidarität verstoßen haben, dürfte jedoch etwas übertrieben sein.