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Luxembourg City Film Festival

Mit dem Experimentieren soll Schluss sein. Das Filmfestival, das 2011 geboren wurde, ist den Kinderschuhen entwachsen und präsentiert in diesem Jahr nicht nur einen neuen Look, sondern auch ein bemerkenswertes Programm.Ricardo Vaz Palma/Iris Productions

Luxemburg ist nicht Berlin, und mit einem Festival, das in diesem Jahr seinen 65. Geburtstag feiert, kann und muss sich das Luxembourg City Film Festival nicht vergleichen. Trotzdem dürfen die Organisatoren stolz darauf sein, in nur fünf Jahren ein Filmfest geschaffen zu haben, das hierzulande und im Ausland wahr- sowie ernst genommen wird. Und so ist es auch nicht verwunderlich, dass im Wettbewerb der diesjährigen fünften Auflage die Namen von international bekannten und preisgekrönten Regisseuren auftauchen: Susanne Bier, deren Drama „In einer besseren Welt“ 2011 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde, wird mit „A second Chance“ vertreten sein, der Iraner Jafar Panahi mit „Taxi“. Als Eröffnungsfilm wird Tim Burtons „Big Eyes“ mit Christoph Waltz und Amy Adams in den Hauptrollen zu sehen sein und zum Abschluss Donato Rotunnos Verfilmung von Tullio Forgiarinis Roman „Amok“. „Bab(y)lone“ (Foto) erzählt die Geschichte eines 14-Jährigen, der alles zum Kotzen findet. Die Schule. Die Erwachsenen. Die eigene Mutter. Das ganze Leben. Für die soziale Verwahrlosung des Jugendlichen gibt es mehrere Gründe. Die Gesellschaft versagt, die Familie bietet keinen Rückhalt, es gibt keine Auffanglager. Der Junge hat keine Vorbilder, keine greifbaren Ziele. Blau machen oder sich voll laufen lassen sind im Vergleich zu dem, was der Autor in seiner Liebeschronik erzählt, harmlose Bagatellen. Auf diesen Film darf man genauso gespannt sein wie auf die Dokumentarreihe und das – wie gewohnt – höchst umfangreiche Kinderprogramm. Wie wichtig das Luxembourg City Film Festival für das Image des Landes ist, hat mittlerweile auch das Kulturministerium erkannt. Bis 2018 wird der Event jährlich mit 250.000 Euro unterstützt. Luxemburg ist halt nicht Berlin.

www.luxfilmfest.lu

Philippe Reuter