Meist findet man die schönsten Schätze da, wo man sie am wenigsten erwartet. revue hat im Süden des Landes einen seltenen aber sehr musikalischen davon für Sie entdeckt.
Eine alte sagenumwobene Truhe mit Goldmünzen, sucht man bei Luc Henzig vergeblich, Schatzsucher finden allerdings etwas ganz Unerwartetes. Der luxemburgische Musikbegeisterte besitzt nämlich eine einzigartige Gitarrensammlung. Rund 600 Gitarren hat er im Laufe der letzten dreizehn Jahre zusammengetragen. Beim Großteil handelt es sich um regelrechte Meisterstücke und Unikate.
Obwohl Luc Henzig in seiner Kindheit keine Gitarre, sondern Akkordeon spielte, war er schon immer von elektrischen Gitarren fasziniert. Nach und nach hat er sich Saiteninstrumente angeschafft, die den größten Rocklegenden und Gitarristen der letzten 50 Jahre gehörten, und damit einen Teil der Musikgeschichte schrieben. Über seine Sammlung sagt er selbst: „Es sind in der Mehrheit nur Gitarren, die speziell für die jeweiligen Künstler angefertigt wurden.“ Er kennt von jeder seiner Gitarren die Herkunft und die historischen Hintergründe. Die meisten haben sonderliche Formen, sind bemalt oder signiert. Je skurriler die Gitarren verarbeitet sind, desto interessanter sind sie für ihn. Die Sammlung besteht allerdings nicht nur aus Instrumenten. Auch allgemeinere Dinge aus der Rockkultur, wie Verstärker, Bücher, CDs, Fotos und Malereien, zum Beispiel des deutschen Künstlers Oliver Jordan, wurden zusammengetragen.
„ Eine Gitarre ist für mich das, was der Zuhörer mit dem Gitarristen verbindet.“ Luc Henzig
„Eine Gitarre ist für mich das, was der Zuhörer mit dem Gitarristen verbindet“, sagt Luc, der überzeugt ist, dass nicht jede Gitarre mit ihrem jeweiligen Sound zu jedem passt. So soll jeder Gitarrist das Instrument finden, was ihm am besten entspricht. Leider ist das „Know-how“ der weltweit besten Gitarrenbauer in den letzten Jahrzehnten verloren gegangen. Die Gitarre wurde, wie viele andere Instrumente, ein industrielles Verkaufsprodukt. „Die Meisten schwören nur noch auf industrielle Großhersteller wie Gibson oder Fender, obwohl es noch mehrere sehr gute Gitarren von kleineren Fabrikanten gibt, die außerordentliche Töne von sich geben.“ So ist es für Luc Henzig auch extrem wichtig, dass die Vielfalt an extrem seltenen Gitarren und Verstärkern erhalten wird, um die speziellen Sounds zu bewahren und nicht zuletzt, um auf die Flut von industrielleren Gitarren zu reagieren.